Skandal um Nathan Chasing Horse: Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs und Sektenführung erschüttern die Öffentlichkeit
Der Fall von Nathan Lee Chasing His Horse, bekannt aus dem Oscar-prämierten Film Der mit dem Wolf tanzt, hat in den letzten Wochen für Aufsehen gesorgt. Chasing Horse, der 1990 durch seine Rolle als junger Sioux namens „Lächelt viel“ Berühmtheit erlangte, sieht sich schweren Vorwürfen gegenüber. Diese reichen von sexuellem Missbrauch bis hin zu Sektenführung und werfen ein dunkles Licht auf seine vermeintlich heilige Persona innerhalb der indigenen Gemeinschaften.
Am 31. Januar 2023 wurde Chasing Horse in Las Vegas verhaftet, nachdem die Polizei sein Haus durchsucht hatte. Bei dieser Durchsuchung fanden die Ermittler belastendes Material, darunter Videos von sexuellen Übergriffen, Waffen und Drogen. Die Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden, sind alarmierend: Er soll über einen Zeitraum von zwei Jahrzehnten mindestens sechs indigene Mädchen sexuell missbraucht haben, einige davon waren zum Zeitpunkt der Übergriffe erst 13 Jahre alt.
Die Ermittlungen gegen Chasing Horse begannen bereits im Oktober 2022, als ein Hinweis die Behörden auf seine Aktivitäten aufmerksam machte. Diese umfassende Untersuchung führte zu seiner Festnahme und einer Anklageschrift mit 21 Punkten, die unter anderem sexuelle Nötigung und Kinderpornografie umfasst. Die Schwere der Vorwürfe hat nicht nur die Öffentlichkeit erschüttert, sondern auch die indigenen Gemeinschaften, die ihm einst als „Heiliger“ oder Medizinmann vertrauten.
Ein zentraler Aspekt der Vorwürfe ist die Behauptung, dass Chasing Horse Anführer einer Sekte namens „The Circle“ sei. In dieser Sekte soll er seine Position ausgenutzt haben, um junge Frauen zu manipulieren und sexuelle Übergriffe zu begehen. Berichten zufolge wird ihm auch Menschenhandel vorgeworfen, da er mehrere Frauen geheiratet haben soll, die er als „Ehefrauen“ bezeichnete. Diese Frauen wurden angeblich in der Verwendung von Schusswaffen unterrichtet und angewiesen, sich gegen die Polizei zu verteidigen.
Die Vorwürfe gegen Chasing Horse sind nicht neu. Bereits im Jahr 2015 wurde er aus dem Fort Peck Indian Reservation in Montana verbannt, nachdem er wegen Menschenhandels und sexueller Missbrauchsvorwürfe ins Visier der Behörden geriet. Trotz dieser früheren Vorwürfe konnte er seinen Ruf als „Heiliger“ aufrechterhalten, was ihm möglicherweise half, seine Taten zu verschleiern.
Die Reaktionen auf die aktuellen Vorwürfe sind gemischt. Während einige Mitglieder der indigenen Gemeinschaften schockiert und enttäuscht sind, gibt es auch Stimmen, die darauf hinweisen, dass solche Vorfälle nicht isoliert sind. Die Diskussion über sexuellen Missbrauch innerhalb von Gemeinschaften, die oft von Misstrauen gegenüber der Außenwelt geprägt sind, wird durch diesen Fall neu entfacht.
Die rechtlichen Probleme für Nathan Chasing Horse sind noch lange nicht beendet. Trotz der schwerwiegenden Vorwürfe wurden einige frühere Anklagen kürzlich abgewiesen, was jedoch nicht bedeutet, dass er aus dem Schneider ist. Es ist zu erwarten, dass neue Anklagen folgen könnten, während die Ermittlungen weitergehen.
Insgesamt zeigt der Fall von Nathan Chasing Horse, wie wichtig es ist, über sexuellen Missbrauch und Sektenführung aufzuklären. Die Gesellschaft muss sich mit den Mechanismen auseinandersetzen, die es Tätern ermöglichen, ihre Taten zu verbergen und das Vertrauen ihrer Gemeinschaften auszunutzen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, wie es mit Chasing Horse weitergeht und welche rechtlichen Konsequenzen er zu erwarten hat.
Die Öffentlichkeit ist aufgerufen, wachsam zu sein und die Stimmen der Überlebenden zu hören. Nur durch Offenheit und Unterstützung können wir sicherstellen, dass solche Taten nicht ungestraft bleiben und dass die betroffenen Gemeinschaften die Hilfe erhalten, die sie benötigen.