Dagmar Rosenfeld: Die neue Stimme im deutschen Journalismus – Was steckt hinter ihrem Wechsel zu Media Pioneer?

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Frank Schiffer

Dagmar Rosenfeld: Die neue Stimme im deutschen Journalismus – Was steckt hinter ihrem Wechsel zu Media Pioneer?
Dagmar Rosenfeld: Die neue Stimme im deutschen Journalismus – Was steckt hinter ihrem Wechsel zu Media Pioneer?

Dagmar Rosenfeld: Die neue Stimme im deutschen Journalismus – Was steckt hinter ihrem Wechsel zu Media Pioneer?

Im September 2024 hat Dagmar Rosenfeld, eine der bekanntesten Journalistinnen Deutschlands, einen bemerkenswerten Karrierewechsel vollzogen. Sie trat als Co-Herausgeberin in das Medien-Startup Media Pioneer ein, nachdem sie zuvor als Chefredakteurin der “Welt am Sonntag” tätig war. Doch was hat sie zu diesem Schritt bewogen und welche Vision verfolgt sie in ihrer neuen Rolle?

Dagmar Rosenfeld wurde 1974 in Köln geboren und hat Germanistik sowie Geschichte studiert. Ihre journalistische Laufbahn begann sie beim Berliner Tagesspiegel, gefolgt von Stationen bei der Zeit und der Welt. Bevor sie zur “Welt am Sonntag” wechselte, war sie Chefredakteurin der Tageszeitung “Welt” und hatte verschiedene Positionen innerhalb von Axel Springer inne, darunter die stellvertretende Chefredakteurin bei WeltN24. Diese umfangreiche Erfahrung hat sie zu einer kritischen Stimme im deutschen Journalismus gemacht.

In ihrem ersten Newsletter bei Media Pioneer stellte Rosenfeld provokant die Frage: „Schreibst du noch, oder missionierst du schon?“ Diese Frage spiegelt ihre kritische Haltung gegenüber dem Haltungsjournalismus wider, den sie als entmündigend für das Publikum empfindet. Ihrer Meinung nach berichten viele Journalisten nicht ausreichend und belehren stattdessen ihre Leser. Diese Kritik ist nicht nur eine persönliche Meinung, sondern ein Aufruf zur Reflexion über den Zustand des deutschen Journalismus.

Rosenfeld hat sich zum Ziel gesetzt, die Neugier im Journalismus zu fördern und einen Ansatz zu entwickeln, der den Lesern auf Augenhöhe begegnet. Sie möchte die Türen für einen Journalismus öffnen, der nicht nur informiert, sondern auch inspiriert. In einer Zeit, in der die Medienlandschaft im Umbruch ist, ist ihr Ansatz besonders relevant. Sie betont, dass die Zukunft des Journalismus nicht von gedrucktem Material abhängt, sondern von der Art und Weise, wie Journalisten mit ihrem Publikum interagieren.

Ein weiterer Aspekt ihrer Karriere ist die strategische Partnerschaft zwischen Media Pioneer und Axel Springer, die eine Minderheitsbeteiligung an dem neuen Unternehmen hält. Dies bedeutet, dass Rosenfeld weiterhin mit Axel Springer verbunden bleibt, was sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringt. Ihre Erfahrungen und Netzwerke aus der Zeit bei Axel Springer könnten sich als wertvoll erweisen, während sie gleichzeitig neue Wege im Journalismus beschreitet.

Neben ihrer Tätigkeit bei Media Pioneer wird Rosenfeld auch weiterhin im Podcast “Machtwechsel” aktiv sein, den sie gemeinsam mit Robin Alexander betreibt. Dieser Podcast wird nun eine Koproduktion von Media Pioneer und der Springer-Marke “Welt” sein. Diese Kombination aus traditionellem Journalismus und modernen Medienformaten zeigt, wie Rosenfeld die Grenzen des Journalismus neu definieren möchte.

Rosenfelds Wechsel zu Media Pioneer ist nicht nur ein persönlicher Schritt, sondern auch ein Signal für die Branche. Sie fordert eine Rückbesinnung auf die journalistischen Grundwerte und eine Abkehr von der Tendenz, Debatten zu dominieren, anstatt sie zu bereichern. Ihre kritischen Anmerkungen zur Branche sind ein Aufruf an ihre Kollegen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren: die Berichterstattung.

In einer Zeit, in der das Vertrauen in die Medien schwindet, könnte Dagmar Rosenfelds Ansatz eine erfrischende Perspektive bieten. Ihre Vision für Media Pioneer könnte dazu beitragen, das Vertrauen der Leser zurückzugewinnen und den Journalismus in Deutschland neu zu beleben. Es bleibt abzuwarten, wie sich ihre Ideen in der Praxis umsetzen lassen und welche Auswirkungen sie auf die Medienlandschaft haben werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dagmar Rosenfelds Wechsel zu Media Pioneer nicht nur ein persönlicher Karrierewechsel ist, sondern auch ein bedeutender Schritt in der Entwicklung des deutschen Journalismus. Mit ihrer kritischen Haltung und ihrem Engagement für einen dialogorientierten Journalismus könnte sie eine neue Ära einläuten. Die Frage bleibt, ob andere Journalisten ihrem Beispiel folgen werden und ob sich die Branche tatsächlich in die gewünschte Richtung entwickeln kann.

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